Die Gemeinschaft der Heiligen…

Nach Jesu Tod und seiner Auferstehung trafen sich seine Freundinnen und Anhänger weiter, sie erzählten sich, was sie erlebt hatten, sie machten sich gegenseitig Mut und sie teilten, was sie hatten. Die Botschaft Jesu breitete sich im Laufe der Jahrhunderte in der ganzen Welt aus, überall entstanden Gemeinden und Kirchen.
„Gemeinde“ kommt von „Gemeinschaft“, „Kirche“ kommt vom griechischen Wort „Kyrios“, „Herr“, und das steht für Jesus und für Gott. Wir sind in der Kirchengemeinde also die Gemeinschaft, die sich zu Jesus und zu Gott bekennt.
Das prägt unser Handeln: in Wort und Tat erinnern wir an das, was Jesus in die Welt gebracht hat. Er hat die Liebe Gottes mit Hand und Fuß gelebt. Er hat alle Menschen angenommen. Er hat sich um die Mühseligen und Beladenen gekümmert und hat gerade die verlorenen Schafe gesucht. Er hat mit Armen und Reichen, mit Gesunden und Kranken, mit Frauen und Männern und mit Kindern und Erwachsenen an einem Tisch gesessen und gefeiert und geteilt. Jesus hat vom Reich Gottes erzählt, das in diesem Miteinander und in gegenseitiger Annahme aufleuchtet. Seine Vollendung steht noch aus. „Dein Reich komme, dein Wille geschehe“, beten wir im Vaterunser.
Eine Kirchengemeinde ist, anders als ein Verein und anders als eine geschlossene Clique oder ein Club der speziell Interessierten, eine bewegliche Gemeinschaft der Unterschiedlichen. Wir sind nicht nur dazu da, uns gegenseitig in einer Meinung zu bestätigen, sondern uns über Grenzen hinweg wahrzunehmen und anzunehmen. Alt und Jung, Krank oder Gesund, Fröhlich oder Traurig. Neuzugezogen oder Alteingesessen. Mit Geben und Nehmen. Mit Streiten und Vertragen. Das ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance und eine Gabe von Gott. Es ist die Einladung zum Fest des Lebens. Der Weg ist das Ziel!
Sind wir wirklich Heilige in dieser „Gemeinschaft der Heiligen“, wie wir es im Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennen? Wir haben doch alle unsere Eigenheiten, auch Macken und Fehler, und mancher trägt schwer an Schuld. Wer darf bei uns mitmachen? Heil können wir werden und sein, weil Gott uns annimmt und uns Gutes zutraut. Er gibt uns immer wieder eine Chance. Er lässt uns ein Leben lang wachsen. Wir dürfen sein im Hause des Herrn immerdar.